Musical Gefährten
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Seit der Uraufführung in London im Jahr 2007 feiert das Musical
"Gefährten", welches in der englischen Version unter "War Horse" lief,
einen Erfolg nach dem anderen. Das musikalische Drama um ein Pferd wurde
mit zahlreichen Auszeichnungen überhäuft. Unter anderem erhielt es mehrere
der begehrten Tony Awards. Das außergewöhnliche Stück um eine Freundschaft
zwischen einem Jungen und einem Pferd entstand nach dem Jugendbuch von
Michael Morpurgo und wurde von Nick Stafford adaptiert. In Deutschland ist
das Berliner Theater des Westens die große Bühne für ein Werk, das es in
dieser Form niemals vorher zu sehen war.
Die Geschichte handelt von dem Vollblut Joey, dass von dem
Jungen Albert aufgezogen wird und spielt in Großbritannien kurz vor
Ausbruch des 1. Weltkriegs. Aus Mensch und Tier werden, wie es im
deutschen Untertitel heißt, „Gefährten fürs Lebens“. Albert ist der Sohn
eines Farmers. Er kümmert sich rührend um Joey. Aber über Nacht verändert
sich sein Leben. Bei Kriegsausbruch wird sein geliebtes Pferd an die Armee
verkauft. Albert kann den Verlust nicht überwinden und sorgt sich um das
Tier. Er selbst ist noch zu jung, um in der Armee aufgenommen zu werden.
Trotzdem will er Joey nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Er begibt
sich auf die Suche nach dem Vollblut. Mit viel Geschick gelingt es ihm,
Soldat zu werden. Die Schlachtfelder Frankreichs sind von Blut
durchtränkt. Albert setzt alles dran, Joey zu finden, denn wahre
Freundschaft hat auch in Kriegszeiten Bestand.
"Gefährten" erzählt nicht nur auf ergreifende Weise die
Freundschaftsgeschichte von Albert und Joey, es bietet dem Zuschauer auch
ein Puppenspiel der besonderen Art. Die Pferde, die auf der Bühne
mitwirken, sind allesamt handgemacht und die eigentlichen Hauptdarsteller
des Musicals. Die Tiere sind lebensgroß und bestehen aus einem
komplizierten Drahtgeflecht. Wer die Pferde einmal in Aktion gesehen hat,
wird auf den ersten Blick annehmen, es würde sich um echte Pferde handeln.
Die täuschend ähnlichen Figuren hat die Handspring Puppet Company erdacht
und entwickelt. Das südafrikanische Kreativteam hat die Pferde mit
zahlreichen mechanischen Tricks ausgestattet. Jeweils drei Schauspieler
sind für die Bewegungen eines Pferdes verantwortlich. Jeder der
Schauspieler hat sich lange mit den typischen Bewegungsabläufen von
Pferden auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist eine stimmige Umsetzung bis
kleinste Detail. Das gilt für die Inszenierung insgesamt, die sowohl für
Musical- als auch für Freunde des Sprechtheaters sehenswert ist.